Der Grenzschicht-Windkanal wurde speziell für Untersuchungen an Gebäuden entwickelt, wo die Nachbildung der atmosphärischen Grenzschicht erforderlich ist. Die allgemeine Form und das Konstruktionsprinzip sind gleich wie bei dem obigen aerodynamischen Windkanal, sie ist allerdings nur mit zwei Rückführungen ausgeführt. Gleiche Axialgebläse werden eingesetzt. Die Dimensionen des Düsenaustritts sind 2 m x 1 m, und die gesamte Messstrecke ist geschlossen, mit einer einstellbaren Deckenplatte. Eine Höchstgeschwindigkeit von 40 m/s (gleichförmige Geschwindigkeit) am Düsenaustritt kann erreicht werden. Aufgrund räumlicher Beschränkungen war die Länge der Messstrecke auf 8,6 m begrenzt. Dies ist zu wenig für die natürliche Ausbildung dicker Grenzschichten, die zur Realisierung geeigneter Modellmaßstäbe erforderlich sind. Daher wird die Bildung geeigneter Geschwindigkeitsprofile durch ein Rundstabgitter am Düsenaustritt künstlich stimuliert. Der Boden der Messstrecke kann mit Rauhigkeitselementen verschiedener Größe und Anordnung (Lego-Steine) bestückt werden. Hierdurch können exponentielle Windgeschwindigkeitsprofile über den größten Teil der Messstreckenhöhe nachgebildet werden. Hierzu werden geeignete Kombinationen stimulierter Geschwindigkeitsprofile und Rauhigkeiten eingesetzt. Weiterhin erlaubt ein Drehtisch die Drehung des untersuchten Gebietes in der stromab liegenden Bereicht der Messstrecke. Hierdurch können verschiedene Windrichtungen untersucht werden.
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