powerIIhouse
Sarah Marie Steiner
2020

55,3 % der Weltbevölkerung lebt laut den „Population Division der United Nations“ in Städten. Durch die zunehmende Urbanisierung sind die Länder vor viele Herausforderungen gestellt. Metro Manila ist mit rund 12 Millionen Einwohnern eine der am dichtest besiedelten Regionen der Welt. Der Energieverbrauch der Haushalte auf den Philippinen beträgt 27,1 % des Gesamtenergieverbrauchs . Ein großes Ziel der Metropolen muss es sein, den Energieverbrauch von Gebäuden stark zu reduzieren.

Wir müssen die (Hoch)Häuser, die wir planen, nicht nur als Räume, in denen wir uns aufhalten, sehen, sondern als mögliche Energieerzeuger - weshalb sich diese Arbeit auch mit der energetischen Konzipierung eines multifunktionalen Hochhauses in der tropischen Stadt Manila auf den Philippinen beschäftigt.

Die Idee zur Arbeit kam mir während meines 6-monatigen Aufenthalts in Manila. Als Konsequenz daraus, dass ich den Hype ums Bauen erfahren durfte, und die gleichen Wohnhochhäuser unabhängig von Lage und Geografie überall errichtet wurden, möchte ich ein Gebäude entwickeln, das die Einflüsse von außen (wie Umgebung, Klima, Wetter, Einflüsse eines energetischen Konzepts, regionale & nationale Eigenheiten und vernakulare Besonderheiten) in einem Entwurf zusammenführt und das vor allem dem Klima und der Geografie des Grundstücks Beach- tung schenkt.

Der Titel der Arbeit „power||house“ setzt sich aus zwei eigenständigen Wörtern zusammen. Wenn man „power“ aus dem Englischen über- setzt, bedeutet es Kraft, Leistung, Macht, Strom, Energie, und „house“ bedeutet Haus.

Es soll die Kraft des Gebäudes vermitteln und folglich auch das Ziel der Arbeit über den Titel transportieren, sprich: Aus dem Gebäude ein Objekt zu entwickeln, das selbst Energie produziert und eminent weniger Energie verbraucht. Des Weiteren soll die Arbeit eine konkrete Antwort darauf geben, wie ein Hochhaus in Manila aussehen kann, das die oben erwähnten Merkmale aufweist.

Ein Manila der Zukunft könnte durch viele „power||houses“ mit Energie versorgt werden, sie bilden Inseln in der Stadt, die Energie produzieren.

Da den großflächigen Fassaden von Hochhäusern in den seltensten Fällen ein höherer Nutzen zukommt, möchte ich das mit dieser Arbeit ändern und mögliche Denkanstöße lie- fern, sozusagen eine power||Fassade entwickeln.

Diese Arbeit soll die grundlegenden Fragen, die bei der Planung in tropischem Klima auftauchen (z.B.: „Soll das Gebäude vom Außenraum abgekapselt werden?“ oder „Ist ein offenes, natürlich belüftetes Gebäu- de besser geeignet, mit den klimatischen Bedingungen umzugehen?“) beantworten.

In den nächsten beiden Kapiteln wird einerseits der Begriff „Hoch- haus“ definiert und andererseits wird erklärt, was thermischer Komfort bedeutet.

Anschließend werden die Klima- und Wetterdaten sowie die Geografie und die Bauplatzeigenheiten einen eigenständigen Punkt bilden, ausgearbeitet mit geeigneten Programmen sollen sie als Basis für den Entwurf dienen.

Schritt für Schritt wird im Kapitel „Entwurf“ genauer auf die einzelnen Komponenten, die zum endgültigen Projekt geführt haben, und die erarbeiteten Grundlagen, wie Klima- und Wetterdaten, Gesetzeslage, städtebauliche Eigenheiten, kulturelle Besonderheiten und vieles mehr, die zielführend für die Ausgestaltung des Hochhauses waren, eingegangen.

Das Konzept ist ein komplexes Verhältnis von technischen, klimatischen, funktionellen und strukturellen Schlussfolgerungen.