Fullscale Project „one2one“
TU Graz – Peter Schreibmayer
2007-2009
Das Projekt
one2one ist ein architektonisches Projekt, das sich mit Wohnen auf engstem Raum und der Ästhetik des Minimalismus auseinandergesetzt hat. Das Ergebnis sind innovative Beiträge für einen Wohnbau, der aktuelle, soziale und ökonomische Veränderungen zu ignorieren scheint.
one2one ist ein Fullscale Projekt, das sich mit der „Planungsrealität“, aber auch mit der „Baurealität“ auseinandergesetzt hat, die darin besteht, dass auch gebaut wird, was davor nur in Pläne und Modelle gezwängt war. Fullscale bedeutet die Materialisierung von Ideen durch den Bau gebrauchsfähiger Prototypen. Denn nur so lässt sich herausfinden, ob alle angestellten Überlegungen richtig waren und die angestrebten Ziele erreicht werden konnten.
Peter Schreibmayer
Mission statement
one2one ist ein universitäres Projekt das in der architektonischen Wirklichkeit stattfindet.
Im Rahmen von Lehrveranstaltungen wurden 3 Minimalwohnobjekte für jeweils 2 Erwachsene entwickelt, die im März 2008 auch gebaut werden- real, also im Maßstab 1:1.
Wir – das sind 18 engagierte Studierende und ein Lehrer – sehen Minimallösungen dabei nicht als Teil einer akademisch-theoretischen Aufgabenstellung, sondern verstehen sie als soziale, ökonomische Wirklichkeit, die uns einerseits als gigantisches Wohnungsdefizit, andererseits als Folge tief greifender, sozialer Entwicklung entgegentritt.
Trotz eines aufmerksamen Blickes in die Zukunft des Wohnens gingen wir davon aus, dass Wohnen weiterhin alle wichtigen Lebensvollzüge beinhalten muss, haben uns also nicht der Prognose angeschlossen, dass viele Funktionen, die heute noch in der Wohnung stattfinden, in Zukunft in die Stadt ausgelagert werden.
Als weitere Ziele haben wir uns vorgenommen, die Objekte so zu planen, dass sie als Einzelobjekte aber auch in clusterartigen Anordnungen eingesetzt werden können, dass sie schnell auf- und wieder rückbaubar sind und als Architekturobjekte prägnant und unverwechselbar sind.
Bei aller Unterschiedlichkeit der Projekte gibt es doch einen gemeinsamen Nenner: Raumminimierung durch interne Beweglichkeit. Alle 3 Projekte gehen mit der Forderung nach extremer räumlicher Reduktion annähernd gleich um, indem ein neutraler Raum geschaffen wird, der von einer funktionell „programmierten“ Peripherie umgeben wird. Unter der Annahme, dass es keine Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Wohnvollzüge gibt wird je nach Aktivierung einer Funktion, der neutrale Raum zu einer Küche, einem Arbeitsraum, einem Schlafraum etc gemacht.
Wie gesagt ein ehrgeiziges und anspruchsvolles Ziel. Es ist aber auch eines, das Innovation nicht nur stimuliert, sondern voraussetzt – und zwar auf allen Ebenen: auf der ergomisch-funktionellen, auf der materialtechnisch-konstruktiven, auf der architektonisch-ästhetischen.
Die vorgeschlagenen Lösungen beweisen dies auf unterschiedliche Weise und zeigen dabei, dass räumliche Enge, also ein Mangel, nicht unbedingt zu mangelhaften Ergebnissen führen muss. Im Gegenteil, die Reduktion legt Dinge frei, die davor von der Zufriedenheit mit dem Status Quo und scheinbar abgesicherten Erkenntnissen zugedeckt waren.
Ein Projekt mit diesem Umfang und diesem Anspruch lässt sich mit den Mitteln eines Institutes oder einer Fakultät nicht verwirklichen. Dass wir die 3 Objekte schlussendlich auch bauen können, ist Sponsoren zu verdanken, die die Errichtung von Prototypen durch Materialbeistellung, beziehungsweise finanzielle Unterstützung, erst möglich machen. Dass diese Unterstützungen gut angelegt sind, wollen wir am 7.März 2008 beweisen, wenn wir die 3 Wohnobjekte im öffentlichen Raum auf- und damit ausstellen.
Peter Schreibmayer
Das one2one Team besteht aus
Leitung:
Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Schreibmayer
Assistentin:
Theresa Kalteis
Team Delux:
Katharina Volgger
Maida Coric
Albert Ludwig Eljavec
Matthias Gumhalter
Christian Reschreiter
Andreas Jaklin
Team 365 bewegtes wohnen:
Johanna Haderer
Verena Sommerbichler
Johannes Kerschner
Robert Kogler
Martin Tappeiner
Philipp Erkinger
Team Skingspan:
Renate Ziegler
Ines Seethaler
Hermann Nussdorfer
Rene Präsol
Thanh Ho Peter Ngo
Matthias Salzmann