Die österreichischen Zulieferer zur Automobilindustrie haben am 30.10.2009 die Clean Motion Initiative gestartet, um ihre Mitgliedsfirmen für das Zeitalter der Elektromobilität fit zu machen. Sie sehen sich dabei folgendem Szenario gegenüber: Der heute absehbare Einsatzbereich von Elektrofahrzeugen zeichnet eine Nutzung von Elektroautos vorrangig im Kurzstreckenbetrieb in Ballungsgebieten vor. Hinsichtlich des Nutzerverhaltens sind bis auf weiteres vorsichtige Erwartungen angebracht: Der Fahrer muss höhere Preise für ein Fahrzeug in Kauf nehmen, welches lokal emissionsfrei ist, dafür aber Nachteile bezüglich Reichweite, Aufladedauer und Verfügbarkeitskomfort im Vergleich zu Verbrennungsmotoren aufweist. Diese Nachteile gilt es, durch technische und systemische Innovationen zu beseitigen, was die Hauptstoßrichtung der CMO – Projekte bestimmt. Weiterhin folgt man den nachstehenden drei wichtigen Einsichten:
- Spätestens in zehn Jahren ist das E- Auto ein Massenprodukt. Bis zum Jahr 2020 wird die Hälfte aller neuen Pkw mit einem Elektroantrieb zugelassen. Vier Fünftel davon werden einen zusätzlichen Verbrennungsmotor an Bord haben.
- Das E-Auto startet als Lifestyle- Produkt. Die privaten Kunden sind wohlhabend, leben in Großstädten. Ihre Kaufgründe sind Umweltbewusstsein, Technikbegeisterung, der Wunsch nach Differenzierung und das Bedürfnis, Pionier bei etwas gänzlich Neuem zu sein. Das Elektroauto ist keine Produktvariante – es ist ein Systemwechsel. Der Kunde kauft mit einem Elektroauto nicht „nur― ein neues Auto. Er wechselt das System.
- Der Preis der Batterie bzw. deren periodisierte Kosten bestimmen maßgeblich den Aufwand für ein Elektrofahrzeug. Auch die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Batteriesystems und die Art der Verteilung dieses Risikos auf die Spieler im System wird als Wettbewerbsfaktor mitentscheiden.
Im Rahmen dieses Szenarios und der Möglichkeiten der Mitgliedsfirmen konzentriert sich CMO daher auf sub-standhielte technische und systemische Entwicklungspfade, insbesondere:
- Reichweiten- Vergrößerung durch innovative Range Extender
- Kostensenkung beim Einsatz von Akkumulatoren durch technische und kommerzielle Innovation
- Testen von möglichen Varianten der „Intelligenzverteilung im System (intelligentes Batteriesystem, intelligentes Fahrzeug, intelligente Ladestation, intelligente Lastverteilung, intelligentes Netz, Smart Metering)
- Integration der Akkumulatoren in das Smart Grid und die Abrechnungssysteme via Telematik
- Entwicklung von elektrisch angetrieben Fahrzeugen für spezielle Nischenanwendungen
- Neuartige Stromabnehmer