Scuderie de Montel: Unconventional Households Rooted in Existing Structures

Tobias Hirtler

Betreuung:
Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.
Andreas Lechner
Institut für Gebäudelehre
2024
Link zur Diplomarbeit

 

Diese Arbeit handelt von der Transformation der historischen Scuderie de Montel in Mailand zu einem kollektiven Wohnbau. Vor dem Hintergrund der sich verändernden demografischen Landschaft Europas und der sich stetig ändernden gesellschaftlichen Konventionen zielt dieses Projekt darauf ab, eine alternative Wohnform zu bieten, die sich von herkömmlichen Wohnformen unterscheidet und sie kritisch in Frage stellt.

Die alternde Bevölkerung und die sich verändernden Familienstrukturen in Europa unterstreichen den dringenden Bedarf an innovativen Wohnmodellen. Zusätzlich zu sozialen Fragen beteiligt sich das Projekt am Diskurs zu den Themen Umnutzung bestehender Strukturen und nachhaltiger Nutzung des städtischen Raums. Der historische Kontext des gemeinschaftlichen Wohnens war maßgeblich am Entwurf beteiligt. Dieser würdigt die Wurzeln des gemeinsamen Wohnens und seine Relevanz im zeitgenössischen Kontext. Die Arbeit bewertet die Beweggründe hinter der Transformation kritisch und betont die möglichen Auswirkungen auf gesellschaftliche Normen in Bezug auf Privatsphäre, Eigentum und gemeinschaftliche Verantwortung.

Diese Arbeit soll durch ihren spekulativen Charakter eine Analyse des Potenzials der Scuderie de Montel zum kollektiven Wohnraum darstellen. Es wird untersucht, wie der vorgeschlagene Entwurf traditionelle Wohnnormen infrage stellt, gesellschaftliche Ungleichheiten berücksichtigt und eine nachhaltige und integrative Alternative zu herkömmlichen Wohnformen bietet. Der Entwurf soll einen spekulativen Ansatz zur Umnutzung bereits gebauter Bauwerke darstellen. Das neue Volumen setzt sich auf den Bestand und greift dessen Form des geschlossenen Trapezes auf. Sowohl die Typologie als auch die Struktur des Gebäudes eignen sich für ein gemeinschaftliches Wohnen. Im Vordergrund stehen die bestehenden und potenziellen Qualitäten der vorgefundenen Typologie sowie das Zusammenspiel von Alt und Neu. Ziel dieses Projektes ist die Suche nach einer Haltung zum Umgang mit dem Vorhandenen.