Entwurfsgenese. Intime Einblicke in die Entwicklung eines Hochhaus-Ensembles in Wien Aspern

Benjamin Jehli

Betreuung:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing.
Hans Gangoly
Institut für Gebäudelehre
2024
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Die Myriade an multifaktoriellen Anforderungen positioniert den heutigen Architekturwettbewerb als Gratwanderung zwischen Entwerfen und Erfüllen. Anhand des Wettbewerbsbeitrages von Gangoly & Kristiner Architekten/Ortner & Ortner Baukunst für die zweite Stufe des Architekturwettbewerbes PIER05 (Baufeld H5) zur Entwicklung eines Hochhaus-Ensembles in der Seestadt Aspern wird konkret untersucht, wie die in der Auslobung formulierten multifaktoriellen Anforderungen und Parameter sowie deren interne Interpretation und subjektive Gewichtung durch das Planungsteam in Abstimmung mit den Konsulent*innen die Entwurfsentscheidungen und den Wettbewerbsprozess beeinflussen. Ergänzend soll der Vergleich mit den Siegerprojekten jene Anforderungen und Parameter aufzeigen, die eine Rolle in der Juryentscheidung spielten – und welche Divergenz sich im Rückblick auf die Auslobung erkennen lässt.

Die nötigen Werkzeuge zur besseren Nachvollziehbarkeit späterer Entwurfsentscheidungen im Kontext der multifaktoriellen Anforderungen und Parameter werden zu Beginn mit der Analyse der Wettbewerbsgrundlagen vermittelt. Aufbauend bietet die chronologische Aufbereitung und Dokumentation des Wettbewerbsverfahrens intime Einblicke in den Entwurfsprozess von Gangoly & Kristiner Architekten/Ortner & Ortner Baukunst. Für die präzisere Verortung der internen Interpretation sowie subjektiven Gewichtung wird der Wettbewerbsbeitrag in den Kontext der drei Siegerprojekte gestellt und anhand ausgewählter Themengebiete diskutiert, um jene in der Auslobung formulierten Anforderungen und Parameter zu eruieren, welche letztlich eine Rolle in der Juryentscheidung gespielt haben. Abschließend wird im Gespräch mit den Architekten Hans Gangoly (Gangoly & Kristiner Architekten) und Markus Penell (Ortner & Ortner Baukunst) deren subjektive Erfassung des Wettbewerbsverfahrens erörtert, der proponierte Wettbewerbsentwurf abermals kritisch im Diskurs analysiert sowie für eine holistische Abbildung des gesamten Prozedere im Kontext mit den Siegerprojekten betrachtet.