Nähere Informationen zur "Aula der alten Universität" finden Sie unter folgenden Links sowie in nachfolgenden Ausführungen:
Nach einer Phase der Forschung, Analyse und denkmalpflegerischen Behandlung sowie einer sensiblen Planung ist mit der
Aula der "Alten Universität" ein Musterbeispiel für die Revitalisierung einer
historisch wertvollen Bausubstanz im Ensemble der Stadtkrone von Graz gelungen. Der Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert hat in seiner
400jährigen Geschichte von 1607 bis 1773 als Aula, von 1781 bis 1905 als Universitätsbibliothek und von 1905 bis 2000 als Landesarchiv - jeweils als Hort des Wissens und der Wissensvermittlung gedient. Mit der Nutzung des spätbarocken Saales als
Veranstaltungszentrum steht dieses altehrwürdige Gebäude für Empfänge, Konzerte, Ausstellungen und für private Veranstaltungen zur Verfügung.
Den
Jesuiten war aufgrund ihrer Berufung nach Graz durch
Erzherzog Karl II. im Jahre 1570 unter anderem der alte Stadtpfarrhof samt Pfarrschule und Grund (an der Westseite der heutigen Bürgergasse) überlassen worden, wo sie ab 1572 ihr Kollegium unter Einbeziehung älterer Bausubstanzen errichteten (heutiges Priesterseminar) und somit die Grundlage für die dort im Jahre
1585 eröffnete erste Grazer Universität (Alma mater Graecensis) schufen.
Unter Erzherzog Ferdinand II. kam es in den Jahren 1607 - 1609 schließlich zur Neuerrichtung des heute als "Alte Universität" bekannten Gebäudes Ecke Hofgasse/Bürgergasse. Der ursprünglich freistehende Bau wurde im Laufe der Zeit mit dem Kollegium zu einem einheitlichen Komplex verbunden. In den Hörsälen des Erdgeschosses unterrichteten die Jesuiten "Gottes-Gelehrtheit", Meta-Physik, Rhetorik, Logik, Physik und Poesie, der obere Stock diente als Aula und für Theateraufführungen. Aula, Kolleg, Burg und Dom waren mittels unterirdischer Verbindungsgänge erschlossen.
Teile der Raum- und
Gewölbestrukturen sind bis heute erhalten,
originale Wandmalereien und Holzausstattungen wurden restauriert und in das Gesamterscheinungsbild eingebunden. Kaiserin Maria-Theresia ordnete 1775 die Errichtung einer staatlichen Universitäts-Bibliothek an. Im Zuge eines großen
Umbaues des Obergeschosses wurde 1778 - 1781 der große Bibliothekssaal geschaffen, dessen architektonische Form bis heute erhalten ist. Dabei wurde auch das heute bestehende
Gewölbe errichtet, zu dessen Abstützung die
8 massiven Mittelpfeiler notwendig wurden. Auch die
markante Ostfassade, die das heutige Erscheinungsbild prägt, ist in dieser Zeit entstanden.
Von der ursprünglichen Gestaltung zeugen noch das
reich verzierte Eingangsportal sowie die an der Nordost-Ecke angebrachten
Wappen Kaiser Ferdinands II. und seiner Gattin Maria-Anna von Bayern. Mit der Übersiedlung des steirischen Landes-Archives auf den Karmeliter Platz im Jahre 1999 wurde der Weg frei für die Adaptierung der alten Universität als modernes
Veranstaltungszentrum, welches am 30. April 2005 feierlich eröffnet werden konnte.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Land Steiermark