Vergleich analytische und numerische Lösungen in der Festigkeitslehre

Diese Arbeit verfolgt das Ziel, verschiedene strukturelle Problemstellungen mittels der Finiten Elemente Methode in einer Simulationssoftware von ANSYS zu lösen. Dabei wird mit der ANSYS-eigenen Programmsprache, APDL (ANSYS Parametric Design Language), gearbeitet, um Skripte zu verfassen, welche alle notwendigen Schritte von der Modellierung über die Lastaufbringung bis zur Lösung und Ergebnisausgabe automatisch erledigen. Des Weiteren bieten die Skripte einfache Möglichkeiten zur Anpassung der Parameter. Als Ergebnisse werden die Koordinaten, Spannungen und Verschiebungen der Knotenpunkte in eine Datei ausgegeben, welche mit wenig weiterem Aufwand grafisch darstellbar sind.

Was die behandelten Probleme alle vereint ist die Tatsache, dass für sie bereits analytische Lösungen existieren, welche vor einiger Zeit von Mathematikern und Ingenieuren ausgearbeitet wurden. Daher werden zur Kontrolle die numerisch ermittelten Ergebnisse bezüglich der Spannungsverläufe mit den korrespondierenden analytischen Werten verglichen. Die Problemstellungen umfassen verschiedene, relativ simple Geometrien mit entweder isotropen oder orthotropen Materialeigenschaften. In erster Linie ging es bei den numerischen Lösungen darum, die Probleme durch ein passendes Modell korrekt nachzubilden, einschließlich aller Randbedingungen und Lasten. Zufriedenstellende Ergebnisse konnten meist durch mehrere Iterationen erreicht werden.

Aufgrund der Natur der Probleme treten teilweise Diskrepanzen zwischen den beiden Ansätzen auf, also gilt es diese zu untersuchen und zu minimieren. Deshalb ist es ebenso Kern dieser Arbeit zu analysieren, warum die Unterschiede zustande kommen. Oftmals sind diese Fehler auf die Diskretisierung oder Randstörungen zurückzuführen. Jedoch sind nicht alle Abweichungen in den Spannungen für die Betrachtung von Relevanz, da sich das Hauptaugenmerk meist nur auf spezifische Bereiche, beispielsweise Kerben, beschränkt.

Motivation Johannes Binninger:
Da ich auf meiner Suche nach einer Bachelorarbeit gerne ein Thema zur Finiten Elemente Methode behandeln wollte, bot sich das Angebot des Instituts für Festigkeitslehre an. Ich konnte mir durch die Befassung mit ANSYS, einem weitverbreiteten Simulationsprogramm, wichtige Kenntnisse aneignen und durch das Programmieren mit APDL auch die Grundlagen der FE Methode erlernen.

Mein Betreuer, Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Manfred Ulz, stellte eine großartige Unterstützung dar, indem er zahlreiche Ratschläge und Hilfestellungen zu Problemen und zum allgemeinen Vorgehen gab.

Durch diese Arbeit konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und an Themen arbeiten, die mich sehr interessieren.

Verfasser: Johannes Binninger, BSc

Betreuer: Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Manfred Ulz